Während schon die Startschüsse für die deutschen Jugend-Meisterschaften in Ulm fallen, lassen wir die Teilnahme von Moritz Mainka beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF) in Baku (Aserbaidschan/21. bis 27. Juli) Revue passieren.
Im Rahmen der 26. Bauhaus Juniorengala in Mannheim Ende Juni gelang dem Hürdensprinter etwas, mit dem zu Beginn des Sommers noch keiner – Moritz selbst wahrscheinlich am aller wenigsten - gerechnet hätte: Der Startplatz für das EYOF 2019. In einem optimalen Saisonverlauf jagte ein Hessenrekord den nächsten und Moritz der Zeitanzeige neben der Ziellinie entgegen. In Mannheim schob er sich mit phänomenalen 13,47 Sekunden trotz Gegenwinds auf Platz 2 der europäischen U18-Jahresbestenliste.
Inmitten von insgesamt 120 Athleten des deutschen Teams für Baku aus neun unterschiedlichen Sportarten, darunter 24 Leichtathleten, flog Moritz von München aus in die Hauptstadt Aserbaidschans. Auf dem Zeitplan für den ersten Tages: die 110 Meter Hürden Vorläufe.
Als Sieger seines Laufes (13,79 Sekunden) und mit der zweitschnellsten Zeit aller Sprinter hakte er souverän die Qualifikation für das Finale ab, sodass am Dienstagabend erneut der Hürdenwald in Angriff genommen werden durfte.
Im Licht der untergehenden Sonne des zweiten Wettkampftages machte sich Baku seines Spitznamens „City of winds“ wahrhaftig verdient. Es fegte ein starker Rückendwind von 3,0 m/sec über die Bahn des Tofiq Bahramov Stadion, der Moritz von Hürde zu Hürde dichter an die Balken trieb. Bis zur sechsten Hürde dominierten der letztendliche Finalsieger aus Spanien, Mario Revenga (13,59 Sekunden), und der Wiesbadener das Feld. Die siebte Hürde kam dann schneller als erwartet. Moritz blieb hängen, kam etwas aus dem Rhythmus und in 13,72 Sekunden als Vierter ins Ziel. Lediglich zwei Hundertstel fehlten zu Bronze. Seine erste Reaktion: Kein Strahlen. Nach den Vorleistungen hatte er berechtigterweise mit einem Podestplatz liebäugelte. Doch die anfängliche Enttäuschung über die haarscharf verpasste Medaille ist nun hoffentlich wieder verflogen!
Trotz der Ausnahmesituation, solchen Windverhältnissen musste sich der 16 Jährige zuvor noch nicht stellen, lieferte Moritz spitzen Leistungen bei seinem Debüt auf der internationalen Wettkampfbühne ab. Talent, Fleiß und Leidenschaft zahlten sich während der letzten Monate von Wettkampf zu Wettkampf aus.
Das Hürdentalent kann auf eine „super geile Saison“, so Trainer Thorsten Groß, der seinen Schützling vor Ort unterstützte, zurückblicken. Mit seinen kontinuierlich steigenden, starken Zeiten etablierte er sich in der europäischen U18-Hürdenspitze.
Das Ticket für Baku war bereits ein riesen Erfolg. Hier konnte Moritz viel Erfahrung sammeln und einige Eindrücke mitnehmen.
Ab Dienstag heißt es dann im wohlverdienten Urlaub die Trainingspause zu nutzen, um durchzuatmen und neue Kräfte für den Winter zu tanken.