Sein Gesicht schmückte das Vorschaubild der DJM-Plakate, kein Titel ging ihm in diesem Sommer durch die Lappen, seiner Favoritenrolle wurde er immer gerecht und seit Samstag darf er sich Deutscher U18-Meister nennen – klar, es ist die Rede von Oliver Koletzko.
Einmal mehr demonstrierte das Weitsprung-Ass seine momentane Stärke über der Sandgrube. Im kompletten Saisonverlauf konnte ihm auf nationaler und internationaler Ebene kein anderer seiner Altersklasse das Wasser reichen. Wettkampfreihen wie aus dem Bilderbuch führten dazu, dass Oliver in diesem Jahr mit seiner Weite von 7,72 Metern aus dem Helmut-Schön-Sportpark die Weltjahresbestenliste der U18 knapp vor dem Österreicher Oluwatosin Ayodeji anführt. In der U20 sprangen lediglich fünf andere Athleten weiter. Mit den Worten „wie erwartet“ berichtet leichtathletik.de von Olivers Sieg des U18-Weitsprungtitels bei den Deutschen Jugendmeisterschaften, für den jeder seiner fünf gültigen Sprünge gereicht hätte. Und bereits im Voraus hieß es, er könne sich als „großer Favorit der U18 wohl nur selbst schlagen“, denn kein einziger Konkurrent in Heilbronn knackte in diesem Sommer die 7 Meter-Marke.
Erwartungsdruck?! Den ließ
sich der Siebzehnjährige jedenfalls nicht anmerken und fokussierte sich im Wettkampf und seine eigenen Stärken. Damit
gelingt dem Nachwuchstalent das Titel-Double:
Nach der Goldmedaille unter dem Hallendach bei den DJM in Neubrandenburg, findet sich Oliver auch im Freien ganz oben auf dem Treppchen wieder.
Zweiter Schützling bei den DJM aus der Weitsprung-Gruppe von Peter Rouhi war Malin Stavenow. Im ersten Versuch sollte der Anlauf noch nicht reibungslos passen, sodass der Sprung ungültig gewertet wurde. Auch im zweiten Durchgang lief noch nicht alles rund. Hier wurden 5,54 Meter gemessen. Ganz nach dem Motto Aller guten Dinge sind drei sicherte sich Malin am Ende doch noch mit 5,96 Metern das Ticket fürs Finale, in dem ihr im letzten Anlauf ein Satz knapp über 6 Meter auf 6,01 Meter gelang. Strahlend schob sich die U20-Athletin damit auf Platz 5.
Erneut ärgerte Mehrkämpferin Hawa Jalloh die Spezialisten über die Hürdenstrecke. In einem knappen Finale der U18 setzte sich Naomi Krebs (LG Bamberg) in 13,65 Sekunden gegen Viola Johns (LG Stadtwerke München) am zweiten Tag der Meisterschaften durch. Hawa schnappte den übrigen Konkurrentinnen die Bronzemedaille vor der Nase weg und sprintete in 13,79 Sekunden auf den dritten Podestplatz. Über 200 Meter zog sie als Vorlaufsiegerin in 24,77 Sekunden ins Finale ein, in dem sie mit selbiger Zeit Fünfte wurde.
Kein Endlauf der Kurzsprintdistanzen der weiblichen Jugend U18 fand am Wochenende ohne Hawa statt: Über 100 Meter kam sie als Achte in 12,07 Sekunden ins Ziel.
Hürdensprinter Moritz Mainka wurden in Heilbronn nicht nur die Hürden auf der Bahn in den Weg gestellt. Sein Wettkampf am dritten und letzten Tag der Jugend-DM startete etwas holprig mit einem Rückschuss im Vorlauf. Das vorläufige Urteil der Kampfrichter lautete Fehlstart von Mainka. Doch dem nachfolgend eingelegten Protest wurde stattgegeben, sodass Moritz im Alleingang einen Vorlauf bestreiten durfte, im Rahmen dessen er sich in 14,15 Sekunden für den Endlauf qualifizierte.
Ende gut, alles gut: Im Finale kam der Athlet von WLV-Trainer Thorsten Groß hinter Gregory Minou (TV Angermund) zeitgleich mit Robin Ganter von der MTG Mannheim in 13,98 Sekunden ins Ziel. Damit blieben alle Athleten auf dem Podest unter der 14 Sekunden-Marke. Das Kampfgericht entschied Bronze für Moritz, der sich nicht nur über die DM-Medaille, sondern auch über eine neue persönliche Bestleistung am Saison-Höhepunkt freuen konnte.
Als fünfte WLV-Athletin ging Linn Sölch in Heilbronn an den Start. Im selben Vorlauf wie Teamkollegin Hawa Jalloh blieb die Uhr für Linn bei 14,76 Sekunden stehen.