Gold für Oliver Koletzko bei den U20 Europameisterschaften in Tallinn.
In einem unfassbar spannenden Finale schnappte sich Oliver im sechsten und letzten Versuch mit einem Sprung auf die neue Weltjahresbestleistung von 7,98 Meter die Goldmedaille vor den bis dahin zwei führenden französischen Weitspringern.
Der WLV gratuliert ihm und seinem Trainer, Peter Rouhi, sehr herzlich zu diesem großartigen Sieg.
Auch WLV-Hürdensprinterin Hawa Jalloh ist in Tallinn in Topform, sie erreichte mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 13,49 Sekunden das Finale, das am Samstag (17.07.) ausgetragen wird. Wir halten die Daumen.
Der Wiesbadener Kurier berichtet in seiner Samstag-Ausgabe:
SPORT
Samstag, 17.07.2021
7,98 Meter – Koletzko fliegt zu EM-Gold
Im letzten Sprung wird der 17-jährige WLVler in Tallinn U 20-Europameister / Auch Hawa Jalloh top
Von Stephan Neumann
TALLINN. „Jaaaa“, Oliver Koletzko konnte sein Glück nicht fassen, umarmte seinen Trainer Peter Rouhi, der nicht minder aus dem Häuschen war. Gold bei der U 20-Leichtathletik-Europameisterschaft in Estlands Hauptstadt Tallinn. Und das nach einem Krimi im sechsten und letzten Sprung mit der neuen Weltjahresbestleistung von 7,98 Meter – der 17-Jährige vom Wiesbadener LV bewies in einem Wettkampf der Wechselbäder Nervenstärke wie ein abgezockter Profi.
Mit 7,90 Meter war er als Weltjahresbester angetreten, um im ersten Versuch starke 7,77 Meter rauszuhauen. Doch die französischen Konkurrenten konterten. Bryan Mucret zunächst auf 7,82 Meter, Erwan Konate gar auf 7,91 Meter. 7,62, Fehlversuch, 7,63, 7,73 – das waren Koletzkos nächste Versuche, ehe er in der Sonne von Tallinn seinen Traumsprung ganz nahe an die magische Acht-Meter-Marke auspackte. Mucret mobilisierte alle Reserven, flog weit, aber nicht weit genug. 7,93 Meter brachten ihm vor Konate Silber – und Oliver Koletzko hätte am liebsten die ganze Welt umarmt.
Hawa Jalloh im Finale und bei der WM: WLV-Hürdensprinterin Hawa Jalloh bestätigte eindrucksvoll ihre Klasseform. Die 18-Jährige wurde in ihrem Vorlauf über 100 Meter in 13,61 Sekunden Zweite hinter der Spanierin Aitana Radsma (13,50). Um sich für das Halbfinale fest vorzunehmen, ihre erst Anfang Juli gelaufene Bestzeit von 13,55 Sekunden zu toppen. Was ihr in einem furiosen Rennen tatsächlich gelang. Hinter der Polin Marika Majewska (13,46) und Aitana Radsma (13,47) lief sie als Dritte glänzende 13,49 Sekunden. Hauchdünn vor der Finnin Sonja Stang (13,50). Der Lohn: Hawa Jalloh hat das Ticket für das Finale am Samstag um 15.45 Uhr sicher (wo sie innen auf Bahn eins startet) und brachte gleichzeitig als einzig verbliebene Deutsche im Wettbewerb auch die Teilnahme an der U 20-Weltmeisterschaft im August in Nairobi unter Dach und Fach. Ein unglaublicher Erfolg angesichts krankheitsbedingter Pausen. „In diesem engen Lauf über die Zeitregel weiterzukommen, das war auch in mentaler Hinsicht überragend. Das Finale ist jetzt die Zugabe“, lobte WLV-Trainer Thorsten Groß.
Fotos: Thorsten Groß